Jetzt zwitschern Paule und Waldemar im Hintergrund. Ich bin wieder in Halle. Hört sich jetzt niedergeschlagener an als es ist. Ich bin natürlich froh wieder hier zu sein und meine äs und üs auf der Tastatur zu haben, aber ein wenig deprimiert bin ich dann doch. Eine Woche voller neuer Eindrücke und Erfahrungen, in einer neuen Umgebung liegen hinter mir und ich bin noch voll davon möchte das teilen. Aber was ist es eigentlich, was man da dann teilt? Man zeigt auf die Fotos und erklärt, letztendlich aber begreift das Gegenüber nur entfernt, was man meint.
Sarajevo- nein- Bosnien an sich ist eine mehrmonatige Reise wert. Ein Land mit vielen Wunden, die Schönheit der Menschen und der Landschaften vermag das selbst mit sanftem Schnee nicht zu vertuschen. Dennoch ist mein Bild dieses Landes ein anderes geworden. Ich assoziere nicht mehr ausschließlich die Bilder aus den neunziger Jahren mit dem Namen, sondern unheimlich viel mehr. Eine Jugend die hofft und europäisch denkt, nicht alle freilich. Eine Freundlichkeit und Offenheit. Natürlich auch das Essen und der Kava oder einfach nur die schönen Schneebedeckten Berge.
Oder wie in Sarajevo die vielen durch den Winter geweissten Minarette. Ich zumindest habe das Gefühl auch nach Gesprächen mit bosnischen Muslimen, dass es stets einen offenen und sehr toleranten Islam in diesem Land gibt, das direkt vor unserer Tür liegt. Alle reden vom europäischen Islam, den es geben müsse, dabei gibt es ihn bereits zumindest, meine ich das wahrnehmen zu können. Der europäische Westen täte gut daran dies mehr in seine Bemühungen um Integration und Ausgleich einzubeziehen. Der Islam des Balkans ist vielleicht als Vorbild zu sehen in gewisser Weise.
Mein blog neigt sich dem Ende zu und ich bin schon wieder auf dem Sprung in die heimliche, geografische und kulturelle Hauptstadt Europas (ja, ja werft mir meinen Lokalpatriotismus nur vor).
Bis bald also, auf diesem Blog findet ihr in Zukunft Nachrichten zum Fortgang der in Bosnien geplanten Projekte und de "5t-3 Ideenwerkstatt"
es grüßt nach vorn frei nach Tucho
euer martin
Sonntag, 1. März 2009
Samstag, 28. Februar 2009
Abschied...
Ich hasse Abschiede. Ich habe sie schon immer gehasst. Abschied zu nehmen von den Leuten heute Nacht in Sarajevos Hollzwood, Abschied zu nehmen von Sarajevo der verwunschenen und von Bosnien. Hab geschlafen bis Kroatien nur geschlafen und getraeumt von dem was jetyt wohl kommen wird. 5t-3 und das Kulturlabor und das Workcamp und NATURLICH DAS NEUE GEFAEHRT. Bin gespannt nach Halle zu kommen voller Tatendrang und Freude, Neugierde und Energie fuer die naechste Phase. Meine lieben Leser Morgen melde ich mich dann mit meinem offiziellen Abschluss aus BERLIN oder HALLE. Bis dahin gute Nacht aus Zagreb. Es nachtet.
Martin
Martin
Mittwoch, 25. Februar 2009
Entschuldigung, Blickwechsel und Training
Man. Im Hintergrund sehe und hoere ich jetzt noch die Stimmen in 13 Sprachen sagen 'Kennst du das Hasen-Spiel' 'Ja, ich kenne das Hasen-Spiel', dann lachen und alle wackeln lustig hin und her und singen rabbit raaaaaabbbit.... Gut soviel dazu.
Sarajevo ist eine wirklich aufreibende, dich aufsaugende und verschlingende. Nicht weil sie von einer ueberragenden Schoenheit waere wie Paris oder Rom, sondern weil dich durcheinander bringt dich beruehrt. Ich weiss wie sehr ich daran interessiert gewesen bin den Krieg zu sehen in den Haeusern und ja man sieht ihn, aber seitdem ich die Stadt durchlaufen duerfte, riechen konnte in diesem Schnee der ueberall auf den Bergen um sie herumliegt seitdem und vielleicht schon zuvor tritt dieses doch sehr unangenehme Gefuehl hier zu sein weil man mal Kriegsschaeden sehen will in den Hintergrund. Freilich es bleibt in deinem Kopf ist irgendwie stets eine Projektionflaeche meiner Wahrnehmung, wenn wir eine Schneeballschlacht machen und uns hinter einem Busch verschanzen ein komisches Gefuehl habe ich da auch wenn mein Schneeball in der Hand nicht eine Kalischnikov ist oder der Gleichen. Es ist ein Gedanke, der dich begeleitet, aber ich verstehe die Bosnier wenn sie ihren Blick lieber auf das richten moechten, was sie in die Zukunft bringt. Auch deshalb war es mir wichtig in diesen Tagen- meine Planung hat sich da definitiv geaendert- vor allem Dingen in Betrachtung zu nehmen, die nicht direkt mit Krieg und den 'ethnischen' Konflikten zu tun haben, sondern das zu betrachten, was die Bosnier ohne zu zoegern voranstellen moechten und uns zeigen wollen, wir die von aussen kommen und nur die Bilder der Heckenschuetzen und der Zerstoerung im Kopf haben und manchmal gieren wir sogar danach -mich eingeschlossen- nur das sehen zu wollen dabei ist dieses Land reich an so vielem. Ihr seht ich habe mich verliebt und eins ist sicher ich will hierher zurueck, will hier Leben und das Atmen was ich jetzt atme. Es gaebe noch soviel zu schreiben ueber die Ober hier im Hotel oder die Freude wenn man versucht einige Brocken bosnisch hervor zu quaelen.
Das mit den Fotos ist schwierig, weil jedes einzelne ungefaehr 5 min braucht um auf dem Blog zu erscheinen- Ich reiche sie nach.
Das Training ist voller neuer Ideen und von einem unglaublichen Input. Ich habe mich entschieden ich werde versuchen ein wenig Geld mit Trainings zu verdienen und vor allem geht es um das Workcamp.
Ich habe zumindest einen sicheren Partner gefunden, sollte das Ding mit dem Garten laufen. Eine griechische Organisation aus Athen, die vor allem im Umweltschutz arbeiten und schon jetzt ist die Brainstormliste, die ich euch zurueck in Halle praesentieren werde lang. Enara eine Baskin, die fuer die Organisation arbeitet ist fasziniert von der Idee eines nachhaltigen Ansatzes zur edukative Begruenung von urbanen Flaechen. Eine weitere Gruppe koennte aus Schweden kommen. Eine Idee kann ich euch schon nennen, von der ich euch zurueck in Halle gerne ueberzeugen moechte. Ein internationaler Garten. Ein Teil des Grundstuecks koennte aus Pflanzen bestehen die aus dem Sueden, Osten, Westen und Norden Europas stammen. Enara kennt sich realtiv gut aus welche Pflanzen auch bei uns ueberleben koennten. Was haltet ihr von einer kleinen Bibliothek in der Mitte mit geschenkten Buechern in einem auf vier Fuessen stehenden Holzhaeuschen. Ich denke das waere wirklich sehr gut machbar. Ich werde mich zurueck bei euch in diese Idee reinhaengen, weil ich glaube, dass sie wirklich Potenzial hat und die Skills und das Wissen, dass ich hier mitnehmen werde, werde ich euch ebenfalls praesentieren und es wird uns am Ende allen nuetzen um solche Projekte in Zukunft zielorientierter umzusetzen. Es gaebe immer noch viel zu sagen allein die Zeit rennt davon und ich muss noch einen Abschiedswein trinken und dann gehts in die Heia- vorher natuerlich Whirlpoolbadewanne.
cao
Sarajevo ist eine wirklich aufreibende, dich aufsaugende und verschlingende. Nicht weil sie von einer ueberragenden Schoenheit waere wie Paris oder Rom, sondern weil dich durcheinander bringt dich beruehrt. Ich weiss wie sehr ich daran interessiert gewesen bin den Krieg zu sehen in den Haeusern und ja man sieht ihn, aber seitdem ich die Stadt durchlaufen duerfte, riechen konnte in diesem Schnee der ueberall auf den Bergen um sie herumliegt seitdem und vielleicht schon zuvor tritt dieses doch sehr unangenehme Gefuehl hier zu sein weil man mal Kriegsschaeden sehen will in den Hintergrund. Freilich es bleibt in deinem Kopf ist irgendwie stets eine Projektionflaeche meiner Wahrnehmung, wenn wir eine Schneeballschlacht machen und uns hinter einem Busch verschanzen ein komisches Gefuehl habe ich da auch wenn mein Schneeball in der Hand nicht eine Kalischnikov ist oder der Gleichen. Es ist ein Gedanke, der dich begeleitet, aber ich verstehe die Bosnier wenn sie ihren Blick lieber auf das richten moechten, was sie in die Zukunft bringt. Auch deshalb war es mir wichtig in diesen Tagen- meine Planung hat sich da definitiv geaendert- vor allem Dingen in Betrachtung zu nehmen, die nicht direkt mit Krieg und den 'ethnischen' Konflikten zu tun haben, sondern das zu betrachten, was die Bosnier ohne zu zoegern voranstellen moechten und uns zeigen wollen, wir die von aussen kommen und nur die Bilder der Heckenschuetzen und der Zerstoerung im Kopf haben und manchmal gieren wir sogar danach -mich eingeschlossen- nur das sehen zu wollen dabei ist dieses Land reich an so vielem. Ihr seht ich habe mich verliebt und eins ist sicher ich will hierher zurueck, will hier Leben und das Atmen was ich jetzt atme. Es gaebe noch soviel zu schreiben ueber die Ober hier im Hotel oder die Freude wenn man versucht einige Brocken bosnisch hervor zu quaelen.
Das mit den Fotos ist schwierig, weil jedes einzelne ungefaehr 5 min braucht um auf dem Blog zu erscheinen- Ich reiche sie nach.
Das Training ist voller neuer Ideen und von einem unglaublichen Input. Ich habe mich entschieden ich werde versuchen ein wenig Geld mit Trainings zu verdienen und vor allem geht es um das Workcamp.
Ich habe zumindest einen sicheren Partner gefunden, sollte das Ding mit dem Garten laufen. Eine griechische Organisation aus Athen, die vor allem im Umweltschutz arbeiten und schon jetzt ist die Brainstormliste, die ich euch zurueck in Halle praesentieren werde lang. Enara eine Baskin, die fuer die Organisation arbeitet ist fasziniert von der Idee eines nachhaltigen Ansatzes zur edukative Begruenung von urbanen Flaechen. Eine weitere Gruppe koennte aus Schweden kommen. Eine Idee kann ich euch schon nennen, von der ich euch zurueck in Halle gerne ueberzeugen moechte. Ein internationaler Garten. Ein Teil des Grundstuecks koennte aus Pflanzen bestehen die aus dem Sueden, Osten, Westen und Norden Europas stammen. Enara kennt sich realtiv gut aus welche Pflanzen auch bei uns ueberleben koennten. Was haltet ihr von einer kleinen Bibliothek in der Mitte mit geschenkten Buechern in einem auf vier Fuessen stehenden Holzhaeuschen. Ich denke das waere wirklich sehr gut machbar. Ich werde mich zurueck bei euch in diese Idee reinhaengen, weil ich glaube, dass sie wirklich Potenzial hat und die Skills und das Wissen, dass ich hier mitnehmen werde, werde ich euch ebenfalls praesentieren und es wird uns am Ende allen nuetzen um solche Projekte in Zukunft zielorientierter umzusetzen. Es gaebe immer noch viel zu sagen allein die Zeit rennt davon und ich muss noch einen Abschiedswein trinken und dann gehts in die Heia- vorher natuerlich Whirlpoolbadewanne.
cao
Samstag, 21. Februar 2009
Nun ist gerade Pause vom kennenlernen. Ich hab Fisch gegessen, weil ich dachte es waer Schnitzel--> Kopfschmerzen und ein ungesundes Gefuehl in der Magengegend. Ach ja weil wir grad bei Gegend sind, das Hollywood Hotel befindet sich etwas ausserhalb von Sarajevo und es stinkt ein wenig wenn man vor die Tuer geht. Ich weiss nicht, ob es der Fluss ist oder die Kanalisation, aber ist ja vielleicht auch nicht wirklich wuerdig in einen Blog geschrieben zu werden.
Die Gruppe ist wirklich schoen durchmischt und ich werfe hier und da mal einen Brocken Bosnisch, Schwedisch, Ungarisch oder Griechisch raus. Lustig ist das schon irgendwie, wenn man wie im Fall von Bosnisch eigentlich ueberhaupt keine Ahnung hat, aber es eben doch versucht. Hier zwei Fotos, die ich heute morgen schon posten wollte, aber das dauert. Heute abend steht ein allgemeinse Besaeufnis aehh ein Kennenlernabend statt.
Es wird eine verdammt spannende Zeit. Die Stadt, die Leute, das Programm. Ich fuehl mich wohl und das Whirlpoolabenteuer findet seine Fortsetzung heute abend. Spassig!
Freitag, 20. Februar 2009
Die Reise, der erste Abend und Morgen
Nun sind wir also da... Ich zitiere mal aus meinem Reisetagebuch:
"Einer wohltuend warmen Decke gleich liegt der Schnee auf den Bergen Herzegowinas, ein Fluss durchschneidet sie stroemend. Die Natur verschleiert ungewollt das Vergangene, was in den Gesichtern der Menschen und der Haueser geschrieben steht."
So liesse sich zumindest die Busfahrt von Zagreb, eine Stadt die sich mir auch nach meinem dritten Besuch nicht erklaert hat, beschreiben.
Am Morgen nach Muenchen erwachten wir in den weissen Bergen der Schweiz Osteuropas. Slowenien lag einfach da und der Zug schlaenkelte sich dadurch.
Die Ankunft gestern in Sarajevo war merkwuerdig und schoen zugleich. Endlich ist mein Wunsch diese Stadt zu besuchen in Erfuellung gegangen. Die Gier nach Erfahrung und Bildern ist gross, nach Gespraechen noch mehr. Ioannis (Grieche), Enara (Baskin) und ich sitzen beim Rotwein und sinnen ueber Sinn und Unsinn unserer Zeit.
Zuviel um alles zu schreiben aber nicht genug um aufzuhoeren. Ach, ja da war ja die Whirlpoolbadewanne, die ich ausprobieren musste. Sie geht an wann sie will auch wenn niemand in der Naehe ist. Die Wasserstrahlfunktion ist so gut, dass auch unbeteiligt Aussenstehende etwas von ihr haben. Ansonsten immer wieder die Erkenntnis, dass der Krieg zumindest ein Gutes hatte. Die Menschen hier sprechen Schwedisch,Deutsch,Englisch,Spanisch,Italienisch eben was man will und wo sie ihre Flucht hingetragen hat. Vielleicht eine Chance fuer das gebeutelte, aber wunderschoene Bosnien.
Postkultler Networking laeuft...
Bis bald muss Fruehstuecken
"Einer wohltuend warmen Decke gleich liegt der Schnee auf den Bergen Herzegowinas, ein Fluss durchschneidet sie stroemend. Die Natur verschleiert ungewollt das Vergangene, was in den Gesichtern der Menschen und der Haueser geschrieben steht."
So liesse sich zumindest die Busfahrt von Zagreb, eine Stadt die sich mir auch nach meinem dritten Besuch nicht erklaert hat, beschreiben.
Am Morgen nach Muenchen erwachten wir in den weissen Bergen der Schweiz Osteuropas. Slowenien lag einfach da und der Zug schlaenkelte sich dadurch.
Die Ankunft gestern in Sarajevo war merkwuerdig und schoen zugleich. Endlich ist mein Wunsch diese Stadt zu besuchen in Erfuellung gegangen. Die Gier nach Erfahrung und Bildern ist gross, nach Gespraechen noch mehr. Ioannis (Grieche), Enara (Baskin) und ich sitzen beim Rotwein und sinnen ueber Sinn und Unsinn unserer Zeit.
Zuviel um alles zu schreiben aber nicht genug um aufzuhoeren. Ach, ja da war ja die Whirlpoolbadewanne, die ich ausprobieren musste. Sie geht an wann sie will auch wenn niemand in der Naehe ist. Die Wasserstrahlfunktion ist so gut, dass auch unbeteiligt Aussenstehende etwas von ihr haben. Ansonsten immer wieder die Erkenntnis, dass der Krieg zumindest ein Gutes hatte. Die Menschen hier sprechen Schwedisch,Deutsch,Englisch,Spanisch,Italienisch eben was man will und wo sie ihre Flucht hingetragen hat. Vielleicht eine Chance fuer das gebeutelte, aber wunderschoene Bosnien.
Postkultler Networking laeuft...
Bis bald muss Fruehstuecken
Dienstag, 17. Februar 2009
Noch zwei Tage, dann gehts los....
Durch unseren Kontakt mit dem NGO-Netzwerk SEEYN (South-East-European-Youth-Network), der auf eine erste Einladung im Sommer 2007 nach Livno/Bosnien zurückgeht, sind nun zwei Teilnehmer aus unserem Verein nach Sarajevo eingeladen worden um dort an einem Seminar zu Jugendbegegnungen und EU-geförderten Projekten allgemein teilzunehmen.
Marie und ich werden uns am Donnerstag um 18h von Halle aus auf den Weg machen. Um 23h nehemen wir dann einen Nachtzug über Österreich und Slowenien nach Zagreb von wo aus wir dann am Morgen des 20. Februar nach Sarajevo vermutlich mit dem Bus weiter reisen werden.
Auf diesem Blog werdet ihr vom 20. Februar bis 1.März unsere Reise zumindest virtuell begleiten können und ich werde versuchen euch unsere Eindrücke und Erfahrungen zu schildern.
Marie und ich werden uns am Donnerstag um 18h von Halle aus auf den Weg machen. Um 23h nehemen wir dann einen Nachtzug über Österreich und Slowenien nach Zagreb von wo aus wir dann am Morgen des 20. Februar nach Sarajevo vermutlich mit dem Bus weiter reisen werden.
Auf diesem Blog werdet ihr vom 20. Februar bis 1.März unsere Reise zumindest virtuell begleiten können und ich werde versuchen euch unsere Eindrücke und Erfahrungen zu schildern.
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